Wer nach Bremen reist, den erwartet eine schöne Innenstadt und natürlich die Stadtmusikanten. Wer darüber hinaus guckt, entdeckt schnell die Überseestadt, das etwas andere Bremen. Hier in den alten Hafengebieten entsteht seit Anfang des Jahrtausends ein neues Quartier mit einer reizvollen Mischung. Wohnen und Arbeiten und nach wie vor auch Hafenbetrieb. Alte Hafenstrukturen treffen auf neue Gebäude. Umgenutzte alte Gebäude und noch für Hafenbelange genutzte Speicher kontrastieren mit moderner Architektur.
Mit der Überseeinsel, zwischen Europahafen und Weser gelegen, wird die Überseestadt nun zu einem der größten Umbauprojekte Deutschlands. Hier auf dem alten Kelloggsgelände und den angrenzenden ehemaligen Firmengeländen entsteht ein erstaunlich grünes Stadtviertel mit alternativen Energien und wenig Verkehr. Eigentlich kann man alle paar Wochen neue Entdeckungen in der Überseestadt machen.
Für die Kulinarik ist auch gesorgt. Besonders um die Mittagszeit findet man eine große Auswahl an internationalen Angeboten. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass dreimal so viele Menschen in diesem Viertel arbeiten, wie es Einwohner gibt. Jetzt in der Herbstzeit bietet sich auch ein Abstecher in die Bremer Lebkuchenmanufaktur an, bevor man in der alten Hag Fabrik bei Lloyd Kaffee frisch gerösteten Kaffee genießt. Oder ist Ihnen mehr nach einem besonderen Bier? Der Hopfenfänger verarbeitet den Hopfen der benachbarten Gemüsewerft. Egal wo Sie am Ende landen, eine Führung zu Fuß, mit dem Fahrrad oder aber eine begleitete Rundfahrt mit dem eigenen Bus bietet spannende Einblicke in einen der modernsten Stadtteile Bremens.
Die Hoetger Ausstellungen in Worpswede sind noch bis zum 3.11.24 in den Worpsweder Museen zu sehen. Der umstrittene Künstler Bernhard Hoetger. dessen 150 Geburtstag die Worpsweder Museen dieses Jahr würdigen, zählte in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zu den besten deutschen Bildhauern in Paris. Seinen Werdegang können Interessierte in der Großen Kunstschau und weiteren Museen im Detail nachvollziehen.
Von der Kunst Rodins beeindruckt bleibt Hoetger nach einem Besuch der Weltausstellung in Paris. Er schafft zunächst kleine Straßengestalten. Durch eine Gönnerin bekommt er ein Atelier und ersten Kontakt zur Avantgarde in Paris. Schnell wird er Teil dieser Szene und stellt regelmäßig im Salon d‘Automne aus. In dieser Zeit entstehen bewegte Skulpturen der Tänzerin Loïe Fuller. Als er sich vom Einfluss Rodins befreit, verliert er in Paris an Zuspruch, erreicht aber die deutschen Sammler.
In Paris, Deutschland und Italien entstehen in den nächsten Jahren Skulpturen mit glatten Oberflächen in monumentaler Größe, der Licht – und Schatten-Zyklus – heute Teil des Welterbes Mathildenhöhe in Darmstadt – und ägyptisch anmutende Skulpturen. Immer wieder findet Hoetger einen neuen Mäzen. In Worpswede und der Bremer Böttcherstraße setzt er in den zwanziger Jahren seine von der gemanischen Mythologie inspirierten Ideen in Form von Architektur um.
Die Ideologie der Nazis zieht ihn in den Bann, aber die Parteioberen lehnen viele seiner Werke ab. Ohne die für ihn so wichtige Bestätigung von außen arbeitet er in den dreißiger Jahren nur noch für wenige Auftraggeber. Er wird in Berlin ausgebombt, zieht er zu Freunden in die Schweiz und verstirbt dort wenige Jahre nach Kriegsende.
Bildhauer, Maler, Designer und Architekt, die Museen in Worpswede zeigen Hoetger in seiner ganzen Bandbreite. Ob er nun keinen eigenen Stil entwickelte oder aber die künstlerischen Einflüsse seiner Zeit verarbeitetet hat, ist eine der spannenden Fragen. Die Führungen in den Museen und durch den Ort thematisieren den Künstler aber auch das Paradox, dass er, dessen Werke zum Teil von den Nazis zerstört wurden, gleichzeitig selbst eine nationalsozialistische Vergangenheit hat.
Tauchen Sie mit uns ein in eine spannende Zeit und betrachten einen vielseitigen Künstler aus verschiedenen Blickwinkeln. Alle Führungen können Sie bei Bremer Promenaden auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch buchen.
Die Ausstellung „Faszination Höhle“ in den Museen Böttcherstraße läuft noch bis zum 09.Juni 2024.
Zum ersten Mal widmen sich die Museen Böttcherstraße der Faszination Höhle. Ausgehend vom Eingang des Museums, der von Bernhard Hoetger als Höhle gestaltet wurde, nimmt die Ausstellung sich des Themas in der Kunstgeschichte an. Von der blauen Grotte von Capri bis zu modernen Interpretationen des Themas finden sich hier viele interessante Exponate.
Die Höhle bedeutet auch immer Licht und Schatten. Daher passt es in die Ausstellung, dass in einem der oberen Stockwerke der komplette Reigen der Licht und Schatten Figuren von Bernhard Hoetger zu sehen ist. Mit einer Führung durch die Böttcherstraße mit Museumsbesuch lässt sich das Thema individuell vertiefen. Weitere Ausstellungen zum Werk Bernhard Hoetgers finden sich zur Zeit in Worpswede. Dazu passend gibt es Führungen und ein zwei Tage Programm in Bremen und Worpswede.
Wie in der Anfangszeit des Museums sind die oberen Etagen dem Werk Paula Modersohn-Beckers gewidmet. Hier findet sich eine interessante Auswahl aus der Sammlung des Museums. Mit dabei sind auch unbekanntere Landschaftsgemälde. Auch das Thema Licht und Schatten ist hier präsent.
In den nächsten Tagen reisen einige der bekanntesten Gemälde Paula Modersohn-Beckers in die USA. Dort wird die Ausstellung „I Am Me“ in der Neuen Galerie in New York am 6. Juni 2024 eröffnet. Die Ausstellung endet am 9. September 2024 und reist weiter nach Chicago. Im Art Institute Chicago ist die Ausstellung vom 12 Oktober 2024 bis zum 12 Januar 2025 zu sehen.
In Bremen gibt es auch in der langen Nacht der Museen die Möglichkeit Licht und Schatten der besonderen Ausstellung “ die Höhle“ zu genießen. Am Samstag den 25. 5. 24 bietet das Museum von 18 Uhr bis Mitternacht ein vielfältiges Programm. Von Musik, Gedichten, über Kurzführungen bis zur Möglichkeit sich praktisch zu betätigen reicht das Programm. Entspannung findet der Gast auf der Terrasse bei einem Cocktail des „Blauen Fasan“. Danach geht es vielleicht mit einer Rikscha, einem Leihrad oder aber der Straßenbahn weiter zum nächsten Museum. Die Eintrittsbändchen der Langen Nacht der Museen sind auch Fahrkarten für Bus und Straßenbahn.
Führungen auf englisch, französisch, italienisch und deutsch durch die Ausstellungen in Bremen und Worpswede bekommen Sie bei Bremer Promenaden und den Worpsweder Gästeführern.
„Zwischen den Welten“ ist der Titel der Jubiläumsausstellungen in Worpswede zu Bernhard Hoetgers 150. Geburtstag. Die Museen Worpswede zeigen viele Facetten des schon zu Lebzeiten umstrittenen Künstlers. Der Bildhauer irritierte schon zu Lebzeiten seine Zeitgenossen mit seinen wechselnden Stilen. Heutzutage ist er wegen seiner politischen Verwicklung im 3. Reich umstritten.
Die Ausstellungen in drei Worpsweder Museen zeigen Bernhard Hoetger in seiner ganzen Bandbreite als Bidlhauer, Maler, Designer und Architekt.
Seine Offenheit für neue Einflüsse, unterschiedliche Kulturen und Stile trug ihm zu Lebzeiten den Ruf ein, sich immer den Wünschen seiner Mäzene anzupassen.
In seinem Gesamtwerk aus Plastiken, Skulpturen, Denkmälern und Architekturen läßt sich zunächst der Einfluss Auguste Rodins sehen. Später finden sich stilistische Zitate aus altägyptischen oder buddhistischen Epochen. Schließlich führt er in Worpswede und Bremen sämtliche Einflüsse zu einer Verbildlichungen der nordischen Edda Sagenwelt zusammen.
Die Ausstellungen in den Worpsweder Museen und die Führungen laden ein sich selbst ein Bild zu machen über das Werk eines Bildhauers, der 1900 nach Paris kam und schon wenige Jahre später als einer der besten deutschen Bildhauer in der Metropole wahrgenommen wurde.
1911 stand der Bildhauer am Zenit seiner Kariere. Der Umzug 1914 nach Worpswede stellte einen bedeutenden Einschnitt in seinem Schaffen dar. Im Laufe der 20er Jahre entwickelte er hier und an anderen Orten expressionistische Gebäude, die als bewohnbare Kunstwerke entstanden. Daneben gründete er die Worpsweder Kunsthütten. Er wurde dadurch zu einem der wichtigsten Impulsgeber für die Künstlerkolonie Worpswede in den 1920er Jahren.
Bremer Promenaden und die Gästeführer:innen Worpswede gehen in ihren Führungen dem Wirken und Leben Bernhard Hoetgers nach. Er gefiel sich in der Worpsweder Zeit darin aus den Mythen der Vorväter gestalterisch zu schöpfen und damit ein ewig gültiges Gesamtkunstwerk zu schaffen. Im aufkommenden Nationalsozialismus zählte er zu den Bewunderern Hitlers, doch sein Eintritt in die Nationalsozialistische Partei konnte nicht verhindern, dass 1936 seine Kunst und Architektur als entartet einstuft wurde.
Bilden Sie sich im Rahmen einer Führung oder auch eines zweitägigen Programms eine eigene Meinung über einen vielseitigen und immer noch umstrittenen Künstler, dessen Werk wie kaum ein anderes die künstlerischen und politischen Einflüsse seiner Zeit spiegelt.
Statt Karneval ein “ Kleines Lichtertreiben“. So nennt sich ein Event am 13 Januar 2024 von 17:30 bis 21:30 Uhr in der Bremer Innenstadt. Beleuchtete Masken, Tanz- und Stelzenfiguren werden die historischen Plätze bevölkern und begleitet von sphärischen Klängen das Publikum verzaubern. Stelzenläufer und andere Lichtgestalten wollen in der Bremer Altstadt, im Schnoor und in der Kirche „ Unser lieben Frauen“ das Dunkel vertreiben. Zeitgleich werden die Gebäude im Rahmen der Veranstaltung „Lichter der City“ durch Lichtinstallationen besonders hervorgehoben. Akteure und Installationen verbinden sich zu einem Gesamtkunstwerk, bringen Spaß und verzaubern die Innenstadt. Dabei vertreiben Sie gleichzeitig das Grau und Dunkel des Januars.
Das Publikum ist eingeladen sich von dem Motto inspirieren zu lassen und sich selbst zum Leuchten zu bringen. Der Fantasie dabei bitte keine Grenzen setzen. Das Programm ist für das Publikum kostenlos. Spenden sind allerdings willkommen.
Beste Voraussetzungen also für schöne Bremen-Fotos. Wer darüber hinaus Bremen richtig kennenlernen möchte, sollte eine individuelle Führung buchen.
Der sonst im Februar stattfindende Sambakarneval entfällt dieses Jahr. Die Akteure nutzen die kreative Pause um ein Jubiläum vorzubereiten. 2025 feiert Bremen 40 Jahre Sambakarneval.
Wer sich nicht vorstellen kann, dass die Nordlichter feiern können, ist jetzt schon herzlich eingeladen. Wer den Sambakarneval bereits kennt, weiß wie schön es sich in Bremen im Februar feiern lässt.